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„Bürokratie ist die Herrschaft der Niemande“.

„Bürokratie ist die Herrschaft der Niemande und aus ebendiesem Grund vielleicht die am wenigsten menschliche und grausamste Herrschaftsform.“1 Dieser Satz drängte sich schlagartig wieder in mein Bewusstsein, als ich vor wenigen Tagen eine Arztpraxis verlies. Ohne Maske ist keine Behandlung möglich. Das Praxisteam bot mir eine Maske an, ich lehnte ab. Es gibt keine plausible, wissenschaftlich fundierte Erklärung für das Maskentragen in Praxen und Krankenhäusern. Warum bestehen diese Menschen also darauf? Angst vor Corona ist nicht mehr der Antriebsmotor. Die Begründung des Verhaltens von Seiten der Praxis ist aber die Bürokratie. – Weil es Gesetz ist! – Sie berufen sich auf das Gesetz und entledigen sich somit jeder Verantwortung und auch der Pflicht selbst zu denken. Sie hinterfragen nicht, ob das Gesetz sinnvoll ist oder nicht, sondern setzen es blind um. Das ist gefährlich. Wir müssen uns nur vor

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Kants Menschenwürde und die Moral der Ungeimpften

Das grundgesetzliche Verständnis der Menschenwürde haben wir in weiten Teilen Kant zu verdanken. Kants Grundgedanke, dass jeder Mensch der Moralität fähig ist und damit auch zur Freiheit, die ihm wiederum die Würde verleiht. Die Freiheit hat der Mensch, weil er mit Vernunft frei wählen kann, wie er handelt. Natürlich kann er auch wider seiner Moral handeln. In dem Fall handelt er unmoralisch. Bestenfalls handelt er freiwillig nach seinen moralischen Wertvorstellungen, ohne die Würde der Mitmenschen zu verletzen. Vereinfacht und nicht von Kant: „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu.“ Wird ein Mensch gezwungen, so handelt er nicht frei. Ihm wird die Würde genommen.  Die Corona-Pandemie hat unsere Gesellschaft in Geimpfte und Ungeimpfte gespalten. Den Ungeimpften wird laut mangelnde Moral und fehlende Solidarität vorgeworfen. So schreibt die evangelische Kirche in Mitteldeutschland am 7.2.22

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Schon gelesen?

Hannah Arendt: Wir Flüchtlinge. Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, 2016, 64 Seiten. Mit einem Essay von Thomas Meyer [Was bedeutet das alles?]  1943 veröffentliche Arendt den Essay „We refugees“ im Menorah Journal. In diesem thematisiert sie die Situation von Flüchtlingen und verdeutlicht das Selbstbewusstsein und Selbstverständnis von Menschen mit Fluchterfahrungen. Der Text wurde 1986 ins Deutsche übersetzt.  Hannah Arendt (1906-1975) studierte Philosophie bei Heidegger, Jaspers und Husserl, emigrierte 1933 nach Frankreich und floh 1941 in die USA. Von 1937 bis 1951 war sie staatenlos. Dr. Thomas Meyer ist Professor am Lehrstuhl für Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.    Hannah Arendt setzt in ihrem Essay mit den Worten an: „Vor allem mögen wir es nicht, wenn man uns ‚Flüchtlinge‘ nennt. Wir selbst bezeichnen uns als ‚Neuankömmlinge‘ oder als ‚Einwanderer‘.“ Arendt verweist damit zum einen auf den Paradigmenwechsel in Bezug auf

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Die Würde des Menschen nach Kant

In der „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ beschäftigt sich Kant ausschließlich mit moralphilosophischen Fragen. Kants Grundgedanke ist, dass jeder Mensch der Moralität fähig ist und damit auch zur Freiheit, die ihm Würde verleiht. In der „Grundlegung der Metaphysik der Sitten“ möchte er das moralische Bewusstsein explizieren, bzw. philosophisch analysieren. Erstmalig gibt es damit eine Ethik a priori und der Begriff der Würde gewinnt neue Bedeutung im Vergleich zu den vorherigen Ethiken. Seine Überlegungen haben die Diskussion zum Thema der Moral seit der Aufklärung wesentlich geprägt. Auch das grundgesetzliche Verständnis der Menschenwürde hat in weiten Teilen die Züge der kantischen Auffassung. ‚Würde’ bezeichnet den absoluten Wert des Menschen, der niemals austauschbar ist. Aus gegebenen Anlass ist dieser Tage die Würde des Menschen und die scheinbar daran gekoppelten Menschenrechte verstärkt in unser Blickfeld gerückt. Für mich ist hier besonders das Impfthema

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